Workshop „Extensively managed grasslands as natural carbon sinks – Practical implementation and requirements for CAP measures”

10. - 13. Juni 2024

Unter diesem ausführlichen Titel durften zwei Naturschutzakademie-Vertreter*innen (Thomas Holzer und Julia Kelemen-Finan) auf Einladung im Rahmen der „Landcare Europe“ Initiative eine hochinteressante Reise in eine der größten naturnahen Flusslandschaften Europas antreten: an die Save im Grenzgebiet zwischen Kroatien und Bosnien. Das Kernstück ist das Natura 2000-Gebiet Lonjsko polje, wo auf riesigen Weiden hunderte Pferde, Rinder und Schweine, allesamt robuste regionale Haustierrassen, frei grasen. Dazwischen und darüber konnten wir unter anderem Seeadler und Braune Sichler beobachten. Auf einer nahe gelegenen kleinen Gemeinschafts-Weide, lediglich 250 Hektar im Überschwemmungsgebiet von Gajna (einer weiteren Flussschlinge der Save), gab es während des Abendessens im Freien nur Steppenrinder zu sehen – nebst Löffler und anderen Flussbewohnern. Bei einem weiteren naturräumlichen Highlight, der Bootsfahrt im Save-Altarm, hörten wir schließlich nach vielen Dutzenden Exemplaren auf, weitere Nachtreiher zu zählen… Und fast auf jedem Dach der traditionellen alten Holzhäuser brütet ein Weißstorchen-Paar!

Es wurde natürlich auch gearbeitet, wie die Agenda (siehe hier) beweist! Der Workshop war Teil des mehrjährigen, vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) initiierten Projektes „Landcare Europe Captures Carbon – Supporting Natural Climate Protection in Agricultural Landscapes“. Besonders inspirierend waren die Vorträge über Beweidungs- und Restaurationsprojekte in unterschiedlichsten Lebensraumtypen in ganz Europa, insbesondere jene in Kroatien und Spanien. Die Zusammenschau der Universität Helsinki über die verschiedenen Ansätze in Europa von Ergebnisorientierten Naturschutzmaßnahmen in der 2. Säule der GAP (in Österreich: ÖPUL) bot den Übergang zu ausführlichen Diskussionen über mögliche Empfehlungen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP). Dabei zeigte sich, dass die ÖPUL- Naturschutzmaßnahme (jetzt: NAT) nach wie vor als Vorzeigemodell dienen kann.

Hochmotiviert, mit interessanten neuen Kontakten und vielen Ideen im Rucksack (Naturschutzakademie-Fachexkursion im Jahr 2025 nach Kroatien…?...) machten wir uns auf den Heimweg. Unser großer Dank gilt insbesondere Iris Beneš, der Präsidentin der Ökologischen Gesellschaft in Slavonski Brod, für die perfekte Organisation und den liebenswürdigen Empfang!