Wiesen der Karpaten in Siebenbürgen (Rumänien)!
16. bis 19. Juni 2022
Kaum zu glauben, dass die bereits für 2020 geplante (und dank COVID19 zweimal verschobene) Fachexkursion in den Apuseni Naturpark endlich stattfinden konnte!
Gleich an der Grenze zu Rumänien wird unsere 12-köpfige Delegation aus Österreich gebührend begrüßt: von einer in der alten Grenzstation nistenden Mehlschwalben-Kolonie, und gleich dahinter, einer Blauracke auf der Hochspannungsleitung!
Die knapp vier Tage vergehen wie im Flug – oder besser – wie im Traum! Rund um unseren Stützpunkt beim Bauern, auf etwa 1.200 m Seehöhe in der Umgebung von Ghetari, blühen die Wiesen nicht nur aufs prächtigste: die artenreiche Vegetation wechselt ihren Charakter auf den buckeligen Hängen auch alle paar Meter. Viel Bekanntes, aber auch so manche bunte Blume, bei der wir Bestimmungsbücher zücken (Scorconera rosea! So schön!). Später wird uns der Hausherr erläutern, wie die entsprechend extensive Bewirtschaftung, „Handarbeit“ mit Rindern und Pferden, funktioniert. Nebenbei werden wir mit köstlichen rumänischen Gerichten versorgt: mit „sanftem Tourismus“ hat sich seine Familie ein zusätzliches Standbein geschaffen.
Wir besuchen auch die höher gelegene Alm („Pojana“), wo die Rinder zurzeit auf Sommerweide sind, samt orthodoxer Kirche, Hochmoor und umliegender Streusiedlung. Hier hat jede Almhütte noch ihr eigenes „Sägewerk“, die Pferde erledigen den Transport. Am Samstag ein weiteres Highlight: die Eishöhle Peștera Scărișoara. Unsere Botaniker*innen finden sogar hier entlang des Treppenabgangs, zwischen all den gutbekannten Arten, Besonderheiten der Karpaten, wie zum Beispiel Symphytum cordatum oder ein hübsches orangeblütiges Lungenkraut.
Nach dreieinhalb Tagen, traumhaften Orchideenwiesen in einer – aus Besucher-Sicht – historischen Landschaft, einer unbestimmbaren Isophya-(Heuschrecken-) Art im Larvenstadium, etlichen „besondereren“ Schmetterlingen (wie z.B. Thymian-Ameisenbläuling und Goldener Scheckenfalter) und unzähligen Fotos, müssen wir leider schon wieder die Heimreise antreten. Nicht ohne einen kleinen Zwischenstopp im Natura 2000 Gebiet in der sengend heißen Steppe von Salonta, nahe der ungarischen Grenze: und prompt ist auch die Blauracke wieder da!
Danke an Harald Rötzer und unsere Rumänischen Kolleg*innen Alina-Sorina Biro und Cosmin Marius Ivascu, für die perfekte Anbahnung und Reiseleitung vor Ort, die uns unvergessliche Eindrücke beschert haben!